marie bliat spricht über Zyklusbalance – im Bild Model Darija (©Sabine Kneidinger)

So hältst du deinen Zyklus in Balance

Zyklusbeobachtungen sind ein enormer Wissensschatz für alle Frauen. Der Schlüssel dazu ist mehr Geduld und Achtsamkeit für sich selbst. Auch eine Prise Selbstironie und Gelassenheit hilft, wenn mal etwas nicht rund läuft. Durch das Wissen über die unterschiedlichen Zyklusphasen entsteht eine besser Selbstannahme und Frauen fühlen sich ihrem Zyklus gegenüber nicht mehr ausgeliefert.

Stell dir vor, Zyklusbalance wäre ein Dach auf vier Säulen. Ist eine Säule instabil, kann die Balance noch von den anderen gehalten werden. Wackeln zwei, ist die Stabilität schon nicht mehr so gegeben. Und ab drei instabilen Säulen stürzt das Zyklusbalance-Dach ein. Die Folge: hormonelles Chaos.

Auf diese vier Säulen darfst du als Frau besonders gut achten, da dein komplettes hormonelles Gleichgewicht von ihnen abhängt.

Stress

Für den Hormonhaushalt ist Stress, vor allem chronischer Stress, absolut destruktiv. Dieser hindert den Körper daran, das Cortisol (Stresshormon) wieder abzubauen und so entstehen keine Erholungsphasen mehr. Achte auf eine ausgewogene und wiederkehrende Entspannungs- und Selbstfürsorgepraxis. Das kann Stress nachhaltig reduzieren.

Ernährung

Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung (entsprechend der unterschiedlichen Bedürfnisse der Zyklusphasen) ist für das hormonelle Gleichgewicht essenziell. Versuch Spaß und Freude am Kochen zu entwickeln, denn schließlich darf diese nicht zum Stressauslöser werden.

Schlaf

Beim Schlafen wird der Hormonhaushalt von Frauen am besten reguliert. Also versuch ruhig auch mal ein Power-Nap zu Mittag einzulegen. Gerade Frauen mit Kleinkindern sparen zuerst am Schlaf, da für die Summe an Aufgaben, der Tag zu kurz wird. Versuch dir trotzdem ausreichend Ruhezeiten zu gönnen.

Bewegung

Für das emotionale und körperliche Gleichgewicht benötigt der weibliche Körper genug Bewegung. Dadurch wird die Östrogenproduktion beeinflusst und ausgeglichen. Es geht nicht darum, dich zum Sport zu zwingen. Finde Aktivitäten, die dir Spaß machen. Gerade bei sehr einseitiger Bewegung oder bei zu vielem ist ein Ausgleich wichtig.

Male dir dein Dach und hinterfrage dessen Säulen

Um mehr Klarheit über das Gleichgewicht des Zyklusbalance-Daches zu bekommen, ist es sinnvoll, sich die Säulen aufzuzeichnen. Kümmere dich danach drei bis vier Monate um deren Stabilisierung und gehe dabei Schrittweise vor – immer nur eine Säule nach der anderen.

Folgende Journal-Fragen können dir dabei helfen, mehr Klarheit über die nächsten sinnvollen Schritte zu finden:

  • Welche Säule ist am instabilsten und warum?
  • Mit welchen täglichen kleinen Veränderungen kannst du diese Säule stärken?
  • Wenn diese Säule eine Botschaft für dich hätte, wie würde diese lauten?
  • Notiere dir die Routinen zur Stärkung deiner Säule als Fixtermin im Kalender.
  • Sei liebevoll und geduldig mit dir selbst. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.